Der Simeonsplatz

Minden hatte bereits im Mittelalter erste Wallanlagen. Nach den napoleonischen Kriegen entschied sich der vom preußischen König mit dem Wiederaufbau und der Verstärkung der Festung Minden beauftragte Generalmajor von Rauch, die Befestigungsanlagen nach Süden zu erweitern, um Platz für weitere Militärgebäude zu schaffen. Genau hier entstand der Simeonsplatz. Zunächst wurden das Proviantmagazin, die Defensionskaserne, und das Garnisonslazarett geplant. Minden wurde zu diesem Zeitpunkt als Festung gebaut, entsprechend mussten die Gebäude gut zu verteidigen sein. Der Simeonsplatz war also nicht nur eine Militäranlage, sondern sollte im Angriffsfall auch Schwerpunkt der Mindener Verteidigung werden. Auf dem Simeonsplatz stand ursprünglich ein Wagenschuppen, der jedoch 1853 abgebrochen und am Rande des Platzes wieder aufgebaut wurde. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts verlor Minden als Festungsstadt mehr und mehr an Bedeutung und wurde zu einer Garnisonsstadt umgebaut. Der Simeonsplatz wurde bald von zahlreichen Gebäuden umringt. Neue Kasernen und Handwerksgebäude wurden gebaut, die Defensionskaserne wurde um ein Stockwerk erhöht und südöstlich der Portastraße, die am Osten des Platzes verläuft, wurden zahlreiche Nebengebäude für das Lazarett und die Kaserne gebaut. Der Platz selbst wurde als Exerzier- und Paradeplatz für die in Minden stationierten Truppen genutzt.

Literatur: Korn, Ulf-Dietrich/Kaspar, Fred/Tippach, Thomas, Stadt Minden. Einführung und Darstellung der Prägenden Strukturen. Teilband 2: Festung und Denkmäler (Bau- und Kunstdenkmäler von Westfalen, Bd. 50, Teil I.2), Essen 2005.

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