Erste gemeinsame Reise in die Vergangenheit mit Pen and Paper. Foto: LWL/Bräker
                    
                            Pen and Paper ist in aller Munde. Spätestens die Serie „Stranger Things“ hat das Rollenspiel mit Stift und Papier aus der Nerd-Ecke in den Mainstream geholt. Als Elb:in Drachen in wilden Wäldern bekämpfen oder als Heiler:in heimliche Heilkräfte beschwören und damit die Mitspielenden vor Not und Elend bewahren – im Pen and Paper-Rollenspiel kann das alles und noch viel mehr passieren.
Doch lassen sich nächtelange, fesselnde Spieleabende mit intensiver Recherche zur preußischen Geschichte verbinden? Wie kann Lernen am, im und mit dem Museum funktionieren? Was passiert, wenn wir selbst Geschichte(n) schreiben?
Diese und viele weitere Fragen hat sich das Team des LWL-Preußenmuseums Minden gestellt und das Projekt „Pen and Prussia“ ins Leben gerufen. In einem ko-kreativen Prozess erstellten Jugendliche und junge Erwachsene gemeinsam mit dem Museumsteam verschiedene Szenarien für ein eigenes Rollenspiel. Fünf Tage lang ging es um kreatives Schreiben, Theatertechniken und Spieleentwicklung. Die Ergebnisse, inklusive aller entwickelten Szenarien, sind hier auf der Website zu finden. Anschließend präsentierten die Teilnehmenden gemeinsam mit Medienpädagogen Ole Bunte und Museumsleiterin Dr. Sylvia Necker ihr selbst entwickeltes Pen and Paper-Spiel in einem Livestream auf YouTube.
Begleitet sie auf eine unterhaltsame Reise in die Zeit des späten Kaiserreiches…
Im Workshop lag der Fokus der Geschichte auf der Defensionskaserne am Simeonsplatz in Minden, dem heutigen Museumsgebäude:
Um ein Objekt des Museums zu finden, müssen die Spielenden in der Zeit zurückreisen und landen dabei unversehens auf der Hundertjahrfeier des 15. Infanterieregiments. Mitten im Trubel der Festlichkeiten müssen sie nun als Gruppe verschiedene Herausforderungen meistern. Auf diese Weise werden neben dem preußischen Militarismus zugleich die Alltagsgeschichte des späten Kaiserreichs und historische Grundlagen zur Geschichte der Stadt Minden vermittelt.
 „Mit dem Projekt „Pen and Prussia“ gehen wir einen wirklich innovativen Weg der Geschichtsvermittlung.“, stellt Dr. Sylvia Necker, Leiterin des LWL-Preußenmuseums fest. „Und dieses Projekt ist erst der Anfang, quasi ein Prototyp. Wir sehen in Pen and Paper ein großes Potential für interaktive Vermittlungsformate, die neue Zugänge zu historischen Themen bieten!“ 
Das Projekt „Pen and Prussia“ wird entwickelt im Rahmen von „dive in. Programm für digitale Interaktionen“ der Kulturstiftung des Bundes, gefördert durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) im Programm NEUSTART KULTUR.