1913 war es dank zahlloser technischer Innovationen wie der Kühlung, Konservierungsstoffe und so weiter, möglich nahezu alles zu essen was man wollte – vorausgesetzt, man hatte das Geld. Hungersnöte gab es keine mehr, wenngleich es individuell immer wieder armutsbedingten Hunger gab. Man aß vor allem Fleisch, Eier, Milchprodukte, Kartoffeln und Brot. Gemüse, Obst und Fisch waren verbreitet, wenngleich noch nicht so sehr wie heute. Das Essen der Arbeiterschicht war oftmals etwas günstiger und eher auf die Zufuhr von Kalorien ausgerichtet, reiche Bürger:innen aßen hingegen vor allem feinere Kost und besuchten Restaurants, um ihren Wohlstand zur Schau zu stellen. Nach 1900 begann zudem das, was wir heute als Vegetarismus bezeichnen, immer verbreiteter zu werden, vor allem im städtischen Milieu. Güter wie Zucker und Obst aus tropischen Regionen wurden ebenfalls sehr billig und weit verbreitet – vor allem aufgrund des Kolonialismus und der Ausbeutung Afrikas und Asiens.
Literatur:
Nipperdey, Thomas, Deutsche Geschichte 1866-1918. Erster Band. Arbeitswelt und Bürgergeist (3. Aufl.), München 1990.