In Minden gab es 1913 ein städtisches Krankenhaus in der Brüderstraße, sowie zwei private Heilanstalten. Soldaten wurden im Garnisonslazarett auf dem Simeonsplatz versorgt. Die Stadt wurde durch ein Gaswerk mit Energie versorgt und hatte 561 Gaslaternen. Seit 1902 kam ein Elektrizitätswerk dazu. Seit 1888 wurde mit Hilfe eines Wasserwerks die Wasserversorgung sichergestellt. Ein Netz aus dampf- und strombetriebenen Kleinbahnen verband Minden mit äußeren Bezirken und kleineren Ortschaften in der Nähe. Der Bahnhof befand sich außerhalb der Stadt, da er ursprünglich zu militärischen Zwecken gebaut wurde, und war durch einen „Pferde-Omnibus“ an die Stadt angeschlossen. Bis 1913 erhöhte sich zudem immer mehr die Anzahl von Telefonen in der Stadt, vor allem in wichtigen Behörden und reichen Haushalten.
Literatur: Nordsiek, Hans, „Kaiserwetter“ in Minden. Stadtentwicklung in wilhelminischer Zeit, in: Meynert, Joachim/Mooser, Josef/Volker, Rodekamp (Hg.), Unter Pickelhaube und Zylinder. Das östliche Westfalen im Zeitalter des Wilhelminismus 1888-1914 (Studien zur Regionalgeschichte Bd. 1), Bielefeld 1991, S. 29-134.
Alltagsleben