Kleidung

Kleidung drückte immer sozialen Status aus: Arbeiter:innen trugen meist billigere Kleidung als Bürger:innen. Trachten fielen immer mehr aus der Mode und wurden meist nur noch zu besonderen Anlässen angezogen. Der Mann trug Anzug, Hemd und Krawatte, zu besonderen Anlässen auch einen Gehrock oder eine Uniform. Hüte oder Mützen wurden noch immer getragen und gerne zum Grüßen benutzt. Frauen trugen Kleider, allerdings kamen auch schon erste Röcke und Blusen auf. Dazu kamen Hüte, Handschuhe und Schals. Alltagsmode wurde mehr und mehr von Sportkleidung beeinflusst und wurde einfach, aber elegant. Frisuren wurden bei den Herren kürzer, bei den Damen aufgesteckt – Kurzhaarschnitte für Frauen waren undenkbar. Bärte waren sehr in Mode: Meist wurden sie von der Barttracht des Kaisers beeinflusst, wenngleich sich bereits erste Anzeichen für eine bartlose Mode ausfindig machen ließen. Make-up trat erst ab 1914 auf. Kinder trugen 1913 vor allem Matrosenanzüge– ein Zeichen des Militarismus und der sich verstärkenden Flottenrüstung.

Literatur: Nipperdey, Thomas, Deutsche Geschichte 1866-1918. Erster Band. Arbeitswelt und Bürgergeist (3. Aufl.), München 1990.

Alltagsleben Gesellschaft